Warum auf soziale Berufe gute Zeiten warten

© Rudie – Fotolia.com
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Wer sich bei der Wahl einer Ausbildung für einen sozialen Beruf entscheidet, sichert seine Zukunft. In diesem Bereich wächst die Anzahl an Arbeitsplätzen kontinuierlich. Zugleich verändern sich die Arbeitsbedingungen zum Besseren. Lange Zeit wurden zum Beispiel Erzieher in Kindergärten nicht ausreichend wertgeschätzt, das zeigte sich negativ in niedrigen Löhnen. Der gesellschaftliche Wind hat sich gedreht: Die Gehälter für Erzieher, Pflegekräfte und Co. sind zwar immer noch nicht angemessen angesichts der großen beruflichen Herausforderungen bei diesen Tätigkeiten, sie steigen aber zumindest deutlich an. Alles spricht dafür, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Für die stark steigende Nachfrage nach Arbeitskräften gibt es verschiedene Gründe. Dazu gehören der demografische Wandel und geänderte Familienmodelle. Diese wachsende Nachfrage trifft auf ein überschaubares Angebot an Beschäftigten. Viele Arbeitgeber suchen mit Zeitungsanzeigen, auf Jobportalen, wie stellenmarkt.de und anderswo händeringend nach neuen Angestellten. Alle, die einen Job suchen, haben beste Zukunftsaussichten.

Der demografische Wandel: Immer mehr Pflegekräfte vonnöten

Die deutsche Gesellschaft wird älter. Das erhöht die Anzahl derer, die professionelle Hilfe benötigen. Betreiber von Alten- und Pflegeheimen offerieren eine Vielzahl an Jobs. Zum einen bieten sie Arbeit für ausgebildete Pflegekräfte sowie Ausbildungsplätze. Zum anderen haben auch Menschen ohne entsprechende Ausbildung gute Chancen. Sie können sich zum Beispiel auf eine Stelle als Pflegehilfskraft oder in der Hauswirtschaft bewerben. Eine weitere Möglichkeit sind mobile Sozialdienste wie Essen auf Rädern und die ambulante Pflege. Schon jetzt herrscht in diesem Sektor ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften. Das wird sich noch verschärfen. Zugleich geht mit dem demografischen Wandel ein Boom der Gesundheitsbranche einher. Ältere Leute sehen sich eher mit gesundheitlichen Problemen als Jüngere konfrontiert, sie müssen öfters in die Klinik, zum Arzt oder in die Reha. Auch in diesen Berufsfeldern eröffnen sich Potenziale.

Die sozialen Probleme nehmen zu: Sozialarbeiter als Antwort

Deutschland ist ein reiches Land. Dennoch existieren viele soziale Problematiken. Die Bandbreite ist weit: Zunehmend mehr Rentner erhalten so wenig Rente, dass sie von den Tafel-Angeboten abhängen. In manchen Stadtteilen gibt es eine hohe Jugendkriminalität. Menschen, die mit der sich rasant wandelnden Gesellschaft nicht zurechtkommen, greifen zu Drogen. Die wachsende Überschuldung vieler ist ein weiterer Aspekt. Diesen Entwicklungen begegnen Kommunen und Sozialverbände mit mehr ausgebildeten Sozialarbeitern sowie Hilfskräften. Die einen arbeiten zum Beispiel in der Jugendsozialarbeit, die anderen in einer Schuldnerberatung.

Migrationsbewegungen schaffen neue Arbeitsplätze

Weit über eine Million Geflüchtete sind in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen. Die Integration ist eine Kraftanstrengung. Sie wird nur gelingen, wenn den Migranten ausreichend professionelle Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Solche Sozialarbeiter helfen den Geflüchteten beispielsweise, sich mit der Bürokratie zurechtzufinden, sich auf Jobangebote zu bewerben und eine Wohnung zu bekommen. Speziell minderjährige Geflüchtete brauchen eine noch intensivere Betreuung durch Fachkräfte.

Beide arbeiten: Emanzipierung führt zu mehr Jobs bei der Kinderbetreuung

Auch in Kinderkrippen, Kitas und bei Tagesmüttern lässt sich ein positiver Trend erkennen. Früher gingen Kinder erst einige Jahre nach ihrer Geburt in den Kindergarten, mittlerweile lassen sie Eltern viel früher betreuen. Das liegt an einem anderen Partnermodell: Heute ist es selbstverständlich, dass auch Mütter einer Arbeit nachgehen. Kaum eine Frau will sich mehr auf die Hausfrauen-Tätigkeit konzentrieren. Entsprechend stark ist die Nachfrage nach Erzieher, die Jobchancen für Männer und Frauen sind ausgezeichnet.